Putenhaltung

Die Puten wurden bei uns über Jahre als Eintagsküken eingestallt. Sie wurden dann ca. vier Wochen geschlechtergetrennt in unserem Aufzuchtstall aufgezogen. In der Aufzucht ist der Wärmebedarf recht hoch, so dass die Aufzucht insgesamt nicht nur mit erhöhtem Betreuungsbedarf der Tiere verbunden ist, um ihr Wohlbefinden unter Kontrolle behalten zu können, sondern auch recht kostenintensiv durch den hohen Energiebedarf, um für ausreichend Wärme im Stall zu sorgen.

Nach der Aufzucht wurden die Hähne in den Hahnenmaststall gebracht, um sie dort bis zur Lebenswoche 21 zu mästen. Die Hennen hatten nun den gesamten Aufzuchtstall zur Verfügung und wurden in diesem Stall bis zur Lebenswoche 16 gemästet.

Seit 2014 haben wir uns entschlossen, die Aufzucht der Puten aufzugeben und die Jungputen als 4-5 Woche alte vorgezogene Tiere von Aufzuchtbetrieben zuzukaufen. Diese Aufzuchtbetriebe können in der Regel ihre Ställe mit der Abwärme von Biogasanlagen heizen. Dies hat bei der Aufzucht nicht nur Kostenvorteile, sondern ist besonders für ein trockenes Stallklima förderlich.

Für uns besteht der Vorteil in erster Linie in der fest getakteten Struktur der Putenmast. So bekommen wir immer genau drei Durchgänge im Jahr. Dies ist auch für die Mistverbringung auf den eigenen Feldern von Vorteil, da wir unsere Ausstallungstermine so getaktet haben, dass wir nie in der Sperrfrist liegen. Das heißt, wir haben immer die Möglichkeit, den Mist direkt aus dem Stall auf einer unserer Flächen auszustreuen.

Für die eigentliche Mast besteht unser Vorteil darin, die Ställe optimal nutzen zu können. Die Energiekosten sind auf ein Minimum reduziert, da die Tiere ab der 4. Lebenswoche, wenn Sie zu uns kommen, keinen allzu hohen Wärmebedarf mehr haben. Wir können mehr eigenen Weizen verfüttern, da die Futterphasen mit erhöhter Weizenfütterung vorrangig in den älteren Lebensphasen der Tiere stattfinden. So werden zum Ende bis zu 60% eigener Weizen als ganze Körner über unsere Futterwage exakt beigemischt.

Die Tiere werden während ihrer Lebensdauer immer auf sauberem Stroh gehalten. Dieses Stroh wird trocken gelagert, um es frei von Schimmelpilzen zu halten, welche für die Puten sehr gefährlich sind. Die Einstreu wird wöchentlich drei Mal erneuert.

Die Verladung der Puten findet ausschließlich bei Nacht statt, da die Tiere zu der Tageszeit ruhiger sind und so Stress für die Tiere bis auf ein Minimum vermieden wird. Die Verladung geschieht mit einem speziellen Verladeband, bei dem die Tiere vorsichtig immer in kleinen Gruppen auf das Band getrieben werden und dann direkt in die Transportkisten befördert werden. Diese Methode ist für Mensch und Tier ein echter Fortschritt gegenüber der früher üblichen Verladung von Hand mit Hebebühnen.

Im Sommer, wenn die Temperatur über 25 Grad steigt, ist eine sog. Sprühkühlung im Stall installiert, um Hitzestress für die Tiere zu vermeiden.

Leider ist der Markt für Putenfleisch seit dem ersten Lockdown im Jahr 2020 stark unter Druck geraten. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Markt in absehbarer Zeit wieder erholen kann.

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